Heutzutage ist es für Unternehmen immens wichtig, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wie sie wichtige Fach- und Führungskräfte halten und attraktive Kandidatinnen und Kandidaten von ihrem Betrieb überzeugen können. Stefan Wildschütz, Nachhaltigkeitsberater für Unternehmensbenefits, erklärt, worauf es dabei ankommt.
Um ihre Belegschaft zu binden und gleichzeitig eine höhere Anziehungskraft für künftige Fachkräfte aufzubauen sind Betriebe bestrebt, die CO2-Bilanz so neutral wie möglich und dementsprechend betriebliche Prozesse nachhaltig zu gestalten. Es wird Fairtrade-Kaffee angeboten, weitestgehend auf Flugreisen verzichtet oder der Papierverbrauch reduziert. Doch welche weiteren nachhaltigen Möglichkeiten und Instrumente haben Unternehmen?
Dazu einige Inspirationen, wie mit einem „grünen Employer-Branding“ Fach- und Führungskräfte nachhaltig begeistert und die Unternehmen damit zum nachhaltigen Arbeitgeber werden können. Die Bandbreite an solchen grünen Benefits ist vielfältig:
Jobrad-Leasing – fit und nachhaltig zur Arbeit
Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile einige Bike-Leasing-Anbieter, die ein Rund-um-Paket für Mitarbeitende von Unternehmen anbieten. Über diese Leasing-Anbieter können die Angestellten ein Dienstrad wählen und der Arbeitgeber least das Dienstfahrrad. Die Angestellten können im Vergleich zum privaten Kauf bis zu 40 Prozent sparen.
Grüne betriebliche Altersvorsorge – Digital, nachhaltig und haftungssicher
Arbeitnehmende haben ein gesetzliches Anrecht auf die Durchführung einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Arbeitgeber sollten hier unbedingt die Rahmenbedingungen, wie den Durchführungsweg und den Anbieter selbst festlegen, um ein haftungssicheres Konzept aufzustellen. Immer mehr Menschen fragen sich was eigentlich mit deren Geld passiert. Für nachhaltig handelnde Betriebe bietet sich daher die Durchführung über besonders nachhaltige Versicherungen an.
Der Markt bietet eine kleine, aber sehr gute Auswahl an Versicherungsunternehmen, die sich mit der betrieblichen Altersvorsorge besonders in Sachen digitaler Prozesse, Nachhaltigkeit und deren Produktgestaltung ausgezeichnet haben. Auf Nachhaltigkeit spezialisierte Agenturen zeigen auf, wie ein bAV-Konzept nachhaltig, digital und haftungssicher aufgestellt und die Personalabteilung bestmöglich entlastet werden kann.
Grüne Kooperationen – Mit grünen Partnern die Benefitwelt grüner gestalten
Eine einfache Möglichkeit als Privatperson seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern, ist es Grünstrom zu nutzen. Als nachhaltiges Unternehmen ist es nicht nur ratsam selbst einen Ökostromanbieter zu wählen, sondern auch als Arbeitgeber dies seinem Team anzubieten. Teilweise bieten einige Ökostromanbieter wie Naturstrom den Mitarbeitende die Möglichkeit an, Grünstromtarife zu nutzen und Rabatte zu erhalten.
Social Sabbatical – Zeit für eine sinnvolle Auszeit
Immer mehr Menschen möchten nicht im Urlaub auf der faulen Haut liegen, sondern für eine längere Zeit etwas Sinnstiftendes unternehmen. Ein Sabbaticial ist für Arbeitnehmende die perfekte Möglichkeit sich im In- oder Ausland ehrenamtlich zu engagieren oder sich weiterzubilden. Als sozialer Arbeitgeber kann ein professionelles Sabbatical implementiert und die Rahmenbedingungen dafür vorgegeben werden. Sogar die ordnungsgemäße Umsetzung eines Sabbatjahres – beispielsweise über eine Versicherung oder einer Bank – kann besonders nachhaltig durchführt werden.
Zeit für Finanzen und Versicherungen mit Mehrwert
Zahlreiche Unternehmen haben Kooperationen mit Finanzagenturen geschlossen. Über diese kann nicht nur die Absicherung des Betriebes erfolgen, sondern können Mitarbeitende beispielsweise ebenso spezielle, rabattierte Finanzkonzepte in Anspruch nehmen. Über auf Nachhaltigkeit spezialisierte Finanzagenturen können den Mitarbeitenden grüne Sachversicherungen oder nachhaltige Investmentfonds für vermögenswirksame Leistungen zur Verfügung gestellt werden.
Nachhaltiges Ehrenamt – gemeinsam Natur & Umwelt schützen
Gemeinsam etwas Nachhaltiges schaffen und für ein gutes Gemeinschaftsgefühl sorgen. Dies kann durch ein betriebliches Ehrenamt erreicht werden: Dem Team können ein bis zwei Tage pro Jahr für ein Ehrenamt zur Verfügung gestellt werden. Dies könnte beispielsweise darin bestehen, Bäume zu pflanzen, Müll aufzusammeln oder einen lokalen Kindergarten zu renovieren. Dies macht die Welt nicht nur ein wenig besser, sondern sorgt auch für einen besseren Zusammenhalt innerhalb des Teams.
CO2-Kompensation – Eine umweltbewusste Benefitwelt
Als Willkommens-Einstiegsgeschenk können neue Teammitglieder am ersten Tag ein Zertifikat überreicht bekommen, dass auf ihren Namen ein Baum gepflanzt worden ist. Dies ist nur eine von vielen Ideen, die mit Baumspenden erreicht werden können. Zahlreiche Dienstleister bieten eine solche Möglichkeit mittlerweile an.
Noch mehr Nachhaltigkeit – Krankenkasse und Mobilfunk
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden noch mehr Nachhaltigkeit in deren Alltag zu integrieren. Jede Person verfügt in der Regel über eine Krankenkasse und einen Mobilfunktarif. Hier gibt es mittlerweile spannende Anbieter, wie WEtell, die einen klimaneutralen Mobilfunktarif anbieten oder die BBK Provita, die sich selbst als erste klimaneutrale Krankenkasse beschreibt.
Umsetzung der genannten Ideen mittels digitaler Tools
Was nützen die besten Angebote, wenn sie keiner nutzt? Daher gibt es Tools digitaler Anbieter, die in Form eines digitalen Intranets alle nachhaltigen Angebote bündeln. Eine App erinnert die Mitarbeitenden nicht nur an geplante Aktionen und deren Benefitwelt, sondern macht immer wieder auf den Status des nachhaltigen und sozialen Arbeitgebers aufmerksam.
Tu Gutes und sprich darüber - Marketingideen für ein „grünes Employer-Branding“
Der Entschluss ist gefasst, einige der oben genannten Bausteine zu integrieren? Super! Dann wurde ein großer Schritt getan hin zum nachhaltigen Arbeitgeber. Nach Implementierung dieser Bausteine sollten diese auch offen kommuniziert werden: Ansprechende Stellenanzeigen („Wir sind ein grüner Arbeitergeber“, „Wir bieten eine grüne betriebliche Altersvorsorge an“) oder Postings auf Social-Media-Kanälen (z.B. die Nutzung von Jobrädern oder ein nachhaltiges Ehrenamt der Mitarbeitenden) können ebenso genutzt werden, wie Flyer und Poster auf Jobmessen, um sich dort als nachhaltiger Arbeitgeber zu präsentieren. Im Mittelpunkt sollte eine eigene Landingpage stehen, auf welcher oben genannte Bausteine geschickt präsentiert werden. Wenn dann noch dem Projekt ein passender Name, z.B. „grüne FIRMA-Benefitwelt“ gegeben und ein schönes Logo designed wird, dann steht dem Ruf als grünster Arbeitgeber der Branche fast nichts mehr im Weg!
Ansprechpartner

Stefan Wildschütz
Partner der MehrWert GmbH aus Köln
Nachhaltigkeitsberater für Unternehmensbenefits
www.mehrwert-finanzen.de
s.wildschuetz@mehrwert-finanzen.net