In Köln Ehrenfeld wird eines der größten Kraftwerke Europas betrieben: mit der Leistung zweier großer Atomkraftwerke und umgeben von einer Kirche, einer Werbeagentur und einem Bekleidungsgeschäft – mitten in der Stadt. Hier gibt es jedoch keine rauchenden Schlote, Windräder oder Biogasanlagen zu sehen, sondern Monitore, Rechner und dicke Glasfaserleitungen. Genauer gesagt wird hier ein Schwarm von über 4.250 Erneuerbare-Energien-Anlagen zu einem großen virtuellen Kraftwerk gekoppelt. Das Technologieunternehmen Next Kraftwerke ist Vorreiter in der digitalen Energiewelt und nicht weniger als die Zukunft will man hier mitgestalten. Das hat auch Mehrdad Mostofizadeh beeindruckt. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag NRW war am Mittwoch auf Einladung von Next Kraftwerke und des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) in die Leitzentrale des Unternehmens gekommen.
„Es ist uns eine Freude Herrn Mostofizadeh bei uns begrüßen zu dürfen und die Herausforderungen der Energiewende persönlich mit ihm zu diskutieren. Denn insbesondere in Bezug auf die nächsten Schritte scheint die Energiewende gerade an Fahrt zu verlieren. Während der Ruf nach effektiven Speicherlösungen (zu Recht) immer lauter wird, geraten andere Schlüsseltechnologien aus dem Blickfeld. Ein Beispiel in diesem Kontext ist die Stromproduktion aus flexiblen und steuerbaren Anlagen wie Biogas-BHKW, die heute schon einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen – und das weitaus kosteneffektiver als es Batteriespeicher momentan leisten können“, sagte Hendrik Sämisch, Co-Gründer und Co-Geschäftsführer der Next Kraftwerke GmbH.
„Es ist spannend zu sehen, wie mit modernster Technologie die Energiewende umgesetzt wird. Dabei wird deutlich: Nicht nur der Industriestandort NRW profitiert dank neuer Arbeitsplätze vom Wandel. Wie Next Kraftwerke hier zeigt, sind auch insbesondere Jobs in der modernen Kommunikationstechnik gefragt und zukunftssicher“, sagte Mehrdad Mostofizadeh beim Rundgang durch die Zentrale.
Auch Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW, staunte: „Die meisten denken bei der Energiewende an Windräder oder Photovoltaikanlagen. Die Energiewende ist aber weitaus mehr als saubere Energiegewinnung. Wenn wir fluktuierende Stromproduktion und schwankenden Stromverbrauch miteinander in Einklang bringen wollen, dann müssen wir Energieerzeugungsanlagen, Lasten und Speichertechnologien intelligent miteinander verbinden. Next Kraftwerke macht vor, wie die Zukunft aussieht. Klasse, dass wir dieses Know-How bei uns haben.“
Als digitaler Versorger vernetzt Next Kraftwerke seine Kunden über eine Plattform und steuert die dezentralen Stromerzeuger und -verbraucher über das eigene Leitsystem. Damit kann ein Großkraftwerk simuliert und ersetzt werden. Das virtuelle Kraftwerk trägt so zum Ausgleich von Frequenzschwankungen im Netz bei. Mit seinem hohen Energiebedarf und der großen Industriedichte hat gerade Nordrhein-Westfalen große Potenziale zur Flexibilisierung und damit zur Stabilisierung des deutschen Energiesystems. Und im Gegensatz zu trägen Großkraftwerken, kann ein virtuelles Kraftwerk flexibler und schneller auf Marktbedingungen reagieren. Das Kölner Unternehmen kann Stromproduktion und -verbrauch der vernetzten Kunden anhand von Preissignalen optimieren und handelt darüber hinaus über den eigenen 24/7-Stromhandel deren Strom an verschiedenen europäischen Börsen (z.B. EPEX und EEX). Mit der bewährten Technik ist das 2009 gegründete Unternehmen auch schon über die Grenzen hinaus europaweit erfolgreich.
Hier geht es zur Aktion „Wir machen Energiewende“
Pressefoto als Download (v.l.: Mehrdad Mostofizadeh, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag NRW, Hendrik Sämisch, Co-Gründer und Co-Geschäftsführer Next Kraftwerke GmbH, Reiner Priggen, Vorsitzender LEE NRW, Alexander Krautz, Head of Politics & Research Next Kraftwerke GmbH. Foto: LEE NRW)
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Fotos: LEE NRW