Solarenergie in NRW reicht aus, um potentiell die Hälfte des gesamten Strombedarfes zu decken. Ausreichend dafür wäre bereits eine Fläche von nur 1,4 Prozent des Landes. Stattdessen fristet Photovoltaik in NRW immer noch ein Schattendasein. „Die Fesseln der Solarenergie in NRW müssen weg“, so Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW). „Nötig sind mehr Information, weniger Bürokratie und schnellstmöglich der Wegfall von Zubaubeschränkungen.“ Der LEE NRW und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) NRW schlagen daher Maßnahmen für eine Entfesselung der Solarenergie in NRW vor, darunter die Gründung eines unabhängigen, bürgernahen Solar-Info-Centers vor: online und vor Ort.

Solarenergie in NRW reicht aus, um potentiell die Hälfte des gesamten Strombedarfes zu decken. Ausreichend dafür wäre bereits eine Fläche von nur 1,4 Prozent des Landes. Stattdessen fristet Photovoltaik in NRW immer noch ein Schattendasein. „Die Fesseln der Solarenergie in NRW müssen weg“, so Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW). „Nötig sind mehr Information, weniger Bürokratie und schnellstmöglich der Wegfall von Zubaubeschränkungen.“ Der LEE NRW und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) NRW schlagen daher Maßnahmen für eine Entfesselung der Solarenergie in NRW vor, darunter die Gründung eines unabhängigen, bürgernahen Solar-Info-Centers vor: online und vor Ort.

Erst 280.000 Solaranlagen sind auf den 11 Millionen Dächern
NRWs installiert. Viel Potenzial für eine Entfesselung der Photovoltaik. Damit
die Energiewende Fahrt aufnehmen kann, schlagen der Landesverband Erneuerbare
Energien NRW (LEE NRW) und die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie NRW (DGS
NRW) die Gründung eines „Solar-Info-Center NRW“ vor.
Dr. Peter Asmuth, Erster Vorsitzender der DGS NRW: „Warum
haben nicht alle 11 Millionen Dächer in NRW eine Solaranlage? Weil zu wenige
wissen, dass PV fast überall möglich, einfach und kostengünstig ist. Es gibt
zwar viele gute Informationen und Angebote, aber nicht gebündelt, nicht
unabhängig, nicht kostenfrei. Viele Interessierte sind von den Anforderungen,
den Rahmenbedingungen und den Möglichkeiten überfordert. Das wollen wir mit
einem Solar-Info-Center NRW ändern.“
Die beiden Verbände eint die Überzeugung, dass die bisher
angekündigten Maßnahmen der NRW-Landesregierung zwar gute Ansätze enthalten.
Sie reichten aber nicht aus, um der Photovoltaik zu einem echten Durchbruch zu
verhelfen. „Wir meistern Kohle- und Atomausstieg nur mit einem
Erneuerbaren-Boom“, so Priggen. „Die Photovoltaik muss neben der Windenergie
dafür massiv ausgebaut werden. PV ist ein echter Preis-Leistungs-Knüller. In
den letzten zehn Jahren sind die Preise massiv gefallen, die Leistung aber stark
gestiegen. Gehemmt wird der Zubau vor allem durch Bürokratie und Auflagen. Wenn
die Landesregierung Solar entfesseln will, muss sie hier anfangen.“
Rahmenbedingungen für Solarausbau verbessern
Nicht nur Dachflächen, auch weitere ungenutzte Flächen müssen
für die Photovoltaik leichter nutzbar gemacht werden. „In den Ausschreibungen
für Freiflächen räumen regelmäßig Bayern, Baden-Württemberg und östliche
Bundesländer ab. Warum untersagt NRW seinen Landwirten auf ihren Grundstücken
immer noch die Nutzung von PV“, fragt sich Reiner Priggen. Um Flächenkonflikte
zu vermeiden, schlägt Priggen vor, das Freiflächenverbot zunächst für Landwirte
zu öffnen, die auf eigenen Flächen eigene Anlagen bauen wollen.
Ein ebenfalls großes Potenzial liegt bei der Nutzung von
Gewerbedächern- und Flächen. Seit einigen Monaten bereitet die Landesregierung
eine Solarinitiative für Gewerbeflächen vor, bisher aber ohne bekanntes
Ergebnis. Weiter könnten etwa die Parkhäuser und Parkplätze in NRW mit
Solaranlagen ausgestattet und mit intelligenten Ladekonzepten für die
E-Mobilität verknüpft werden. Auf Seen könnte die sogenannte Floating-PV, also
schwimmende Solaranlagen, ein zusätzliches Potenzial erschließen, allein 35
Megawatt im Niederrheinischen Revier. Dafür bräuchte es aber vereinfachte
Genehmigungsverfahren und Leitfäden für die Praxis, so die Verbände.
Reiner Priggen: „Wir müssen heute, hier und jetzt alle
Möglichkeiten auf den Weg bringen, alle Optionen prüfen. Erleichterungen müssen
her, Hürden und Hemmnisse müssen weg. Dann kann es was werden mit der
Energiewende.“
Hintergrund
Aktuell sind in Nordrhein-Westfalen rund 280.000 Photovoltaikanlagen in Betrieb. Das sind etwa 17.300 mehr als noch Ende 2018. Die Tendenz ist positiv, der Ausbau nimmt leicht zu. Insgesamt kommen die installierten Anlagen auf eine Leistung von rund 5.300 Megawatt. Im Vergleich der Bundesländer liegt NRW damit an dritter Stelle. Bisher stammen aber nur etwas mehr als 3 % des in NRW verbrauchten Stroms aus Solarenergie.
Von 2009 bis 2019 sind die durchschnittlichen Preise für Solarmodule von rund 500 € auf 150 € gesunken. Gleichzeitig ist die Leistungsfähigkeit von 150 W auf 350 W pro Modul gestiegen.
Die Analyse des Solarkataster NRW zeigt, dass auf den Gebäuden NRWs 482 km² Photovoltaikmodule installiert werden könnten. Das entspricht nur 6 % der bereits versiegelten Verkehrs- und Siedlungsflächen NRWs oder 1,4% der gesamten Landesfläche. Der daraus gewonnene Strom würde den Bedarf des Landes zu 50 % decken.
PDF-Download der Pressemitteilung

PDF-Download Konzeptvorschlag Solar-Info-Center NRW

PDF-Download Status Quo, Potenziale und Maßnahmen - PV in NRW

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