Elektrisch fahren ja, aber nur mit Erneuerbaren Energien: Anlässlich des 1. Elektromobilitätstages der IHK Arnsberg in Südwestfalen richtet der hiesige Regionalvorstand des LEE NRW (LEE) diese Botschaft an Energieminister Andreas Pinkwart: „Das Engagement der Landesregierung für die E-Mobilität ist absolut lobenswert. Aber Herr Pinkwart muss auch sagen, woher der ganze Strom für die vielen neuen E-Autos in Zukunft kommen soll: Wenn wir wirklich etwas für den Klimaschutz erreichen wollen, dann müssen Elektroautos natürlich mit Erneuerbarer Energie angetrieben werden. Alles andere ist Augenwischerei“, so Karl Prinz zu Wittgenstein, Vorsitzender des RV-Südwestfalen.

Beim Treffen der E-Mobilisten in Warstein macht sich der Erneuerbare-Energien-Verband für die Kombination aus Elektroauto und Energiewende stark. Inmitten der Dieselkrise sei es wichtiger denn je, endlich auch eine echte Verkehrswende einzuläuten. „Erneuerbare und E-Mobilität sind das ideale Klimaschutz-Duo. Vom Verbrenner auf den Elektromotor umzusteigen wird allein nichts bringen, wenn die Autos dann mit dreckigem Kohlestrom fahren“, sagt Stefan Otto, stellvertretender Vorsitzender des LEE-RV Südwestfalen.

Damit macht der Verband auf einen Widerspruch der neuen Landesregierung aufmerksam. Diese will zwar bei der E-Mobilität Gas geben, tritt aber bei der Energiewende auf die Bremse: Weniger Windräder, keine Pläne für mehr Solarstrom. Dabei seien Wind und Sonne die Leistungsträger der notwendigen Verkehrswende. Wittgenstein erklärt: „Ein einziges modernes Windrad hier in Warstein produziert genug Strom, um rund 4.000 E-Autos ein ganzes Jahr lang anzutreiben.“ Um diese Potenziale und Chancen des „Klimaschutz-Duos“ aus Erneuerbaren und E-Mobilität deutlich zu machen, dafür sind Wittgenstein und Otto nach Belecke auf das Werksgelände von Infineon gekommen. Denn Gastredner der Veranstaltung ist Energieminister Pinkwart – Titel seiner Rede „Elektromobilität – Herausforderung für NRW“.

Derzeit fahren erst rund 6.000 Elektroautos durch NRW. Bundesweit sind es knapp 35.000. Bei den Neuzulassungen von E-Autos liegt NRW auf dem dritten Platz der Länder. Die häufig kritisierte Ladeinfrastruktur ist in NRW zwar vergleichsweise gut aufgestellt, hinkt dem Bedarf aber noch hinterher. Etwa 1.600 öffentlich zugängliche Ladepunkte gibt es im Land. Zu wenig für eine flächendeckende Versorgung. Förderprogramme von Bund und Land sollen der Entwicklung Anschub verleihen.

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