Der Anschluss innerstädtischer Quartiere und Mehrfamilienhäuser an geothermische Wärmenetze fristet noch ein Nischendasein. Die Potenziale der CO2-Reduktion dadurch sind aber groß. Anreiz könnte eine zielgerichtete Förderung sein.

Der Anschluss innerstädtischer Quartiere und Mehrfamilienhäuser an geothermische Wärmenetze fristet noch ein Nischendasein. Die Potenziale der CO2-Reduktion dadurch sind aber groß. Anreiz könnte eine zielgerichtete Förderung sein.

Geothermische Fern- und Nahwärme ist ein Schlüssel für die
klimafreundliche Wärmeversorgung von Wohngebieten in Innenstädten. Der Landesverband
Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) unterstützt daher die Forderung des
Bundesverbandes Geothermie nach einer zielgerichteten Förderung von Anschlüssen
an solche Wärmenetze, die mit mindestens 50 Prozent Erneuerbaren Energien
gespeist werden.
Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des LEE NRW: „Die
Energiewende muss vor allem auch eine Wärmewende sein: Wenn wir wirksam CO2
reduzieren wollen, müssen wir ran an die Heizungen. Mit einer fairen Förderung
von Anschlüssen an regenerative Wärmenetze kann das gelingen. Gerade im
dichtbesiedelten NRW können solche Netze eine Lösung sein, um alte Öl- und
Gasheizungen zu ersetzen.“
In Städten ist der Anschluss an ein effizientes Wärmenetz
mitunter die einzige Möglichkeit, eine positive Klimaschutzwirkung zu
erreichen. Förderfähig sollen die Anschlüsse sein, wenn das Wärmenetz die
EU-Definition für effiziente Fernwärme- und Fernkälteversorgung erfüllt. Dies
ist beispielsweise der Fall, wenn ein Wärmenetz zu mindestens 50 Prozent mit
Erneuerbaren Energien versorgt wird. Eine Änderung der Förderrichtlinie ist im
Rahmen einer Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums möglich.
Der Forderung des Bundesverbandes Geothermie haben sich
weitere Verbände angeschlossen:
- Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)- AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V.- Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB)- Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e.V.- Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV)


Das Land Nordrhein-Westfalen hat in einer Studie rund sechs
Millionen beheizte Gebäude im Land ermittelt. Allerdings sind erst gut 55.000
Anlagen zur Nutzung oberflächennaher Geothermie installiert – also in weniger
als einem Prozent des Bestandes.
Etwa 40 Prozent des gesamten CO2-Außstoßes entfallen auf den Wärmesektor. 70 Prozent der Heizsysteme in NRW werden noch immer mit klimaschädlichem Öl oder Gas betrieben. Dabei könnte die Hälfte des Wärmebedarfs für Wohnhäuser mit erneuerbarer Geothermie gedeckt werden, wie das LANUV NRW in einer Potenzialstudie herausgefunden hat.
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